Sunday, September 14, 2014

Der Anfang

Liebe Freunde,

vor Kurzem bin ich aus Paraguay zurückgekehrt und schreibe Euch nun aus Edmonton, meinem neuen Zuhause. Nie hätte ich gedacht, dass ich jemals unter so traurigen Umständen in die Heimat meiner Kindheit würde reisen müssen. Am 27. Juli ist mein Vater, Michael Rudolph, bei einem Unfall ums Leben gekommen. Er machte seine morgendliche Fahrradfahrt, als er, trotz vorbildlicher Sicherheitsvorkehrungen, durch einen betrunkenen Fahrer, der ihn mit hoher Geschwindigkeit erfasste, tödlich verunglückte. Papa war erst 62 Jahre alt. Er hatte noch so viele Pläne und es gab so viele Dinge, die er noch tun wollte.
Papa wurde in Deutschland geboren, aber er hat die letzten 33 Jahre in Paraguay gelebt und dort die längste Zeit als engagierter Lehrer und Erzieher gearbeitet. Außer seiner Arbeit als Lehrer an verschiedenen Sekundarschulen und am Institut für Lehrerbildung liebte er das Schultheater. Er hat zudem die Schulbibliothek stark erweitert und mit großem Einsatz Junglehrer betreut. Er liebte es zu reisen und zu wandern, er sang im Kirchenchor und er spielte im Gemeinschaftsorchester Oboe. Vor allem aber war er der beste Papa der Welt. Er war ein kluger, gebildeter, neugieriger, geduldiger und großzügiger Mensch. Vor drei Jahren hat er seine Laufbahn als Lehrer beendet und hat angefangen, bei einer Nichtregierungsorganisation (Pro Comunidades Indígenas) zu arbeiten, in der er schon 15 Jahre ehrenamtlich mitgewirkt hatte. Das Ziel von PCI ist die Stärkung indigener Gemeinschaften. Diese werden hierfür unter anderem über ihre Rechte unterrichtet, sie erhalten Unterstützung, um diese Rechte durchzusetzen und erlangen dadurch letztendlich größere Selbständigkeit und Unabhängigkeit.

Die Idee
Ich möchte, dass Papas Engagement fortgeführt wird. Nachdem ich dies mit meiner Familie und mit Freunden besprochen habe, haben wir beschlossen, einen Stiftungsfonds in Papas Namen zu gründen. Wir glauben, dass Bildung ein Grundrecht und das Fundament einer starken Gesellschaft ist. Aus dem Fonds soll das Schulgeld für mittellose indigene Schüler in Form von Stipendien bezahlt werden, damit Papas Vermächtnis im Bildungswesen und seine Arbeit mit indigenen Gemeinschaften in Paraguay fortgeführt wird. Bildung ist in Paraguay nicht kostenlos, auch wenn das Schulgeld mit umgerechnet ca. 125 Euro pro Jahr relativ niedrig ist. Um einen Stiftungsfonds anzulegen, bitte ich Euch um Spenden. Einige von Euch haben Papa persönlich gekannt, andere nicht, aber jede kleine Summe wird uns helfen, einen gut funktionierenden Fonds aufzubauen. Der Stiftungsfonds soll in Paraguay angelegt werden, da die Zinssätze dort vergleichsweise hoch sind. Das Anerkennungsverfahren einer Stiftung in Paraguay kostet ca. 1500 Euro. Um die Nachhaltigkeit dieser Stiftung zu sichern, soll der Kapitalstock, der durch die Spenden entsteht, nach der Deckung der Startkosten, nicht angetastet werden, sondern die Förderung der Schüler soll allein aus den Zinsen erfolgen. 

Das Ziel
Wir haben beschlossen, zunächst in einem etwas informellen Rahmen anzufangen. Wir möchten erst einmal sehen, wie viele Spenden zusammenkommen, um dann die Größenordnung der Stiftung besser einschätzen zu können. Ziel ist es, einen Vorstand zu gründen, der den Fonds verwaltet und ein Statut für diese Stiftung erstellt. Es gibt schon mehrere Interessenten für den Vorstand, darunter meine Mutter und mich sowie Freunde der Familie in Paraguay. Bis zur Gründung eines Vorstandes sind meine Mutter und ich für die gesammelten Gelder verantwortlich. Wir haben vor, die Stiftung in Paraguay als Wohlfahrtseinrichtung zu registrieren. Der genaue rechtliche Rahmen muss noch festgelegt werden. Da wir zur Zeit noch nicht registriert sind und wir erwarten, dass dieser Prozess bis zu zwei Jahre dauern kann, können wir Euch keine Spendenquittungen ausstellen. An alle Spender werden wir von Zeit zu Zeit Updates über die Entwicklung des Fonds und den Fortschritt des Stiftungsprojektes schicken.

Spenden
Ihr könnt ganz einfach per PayPal spenden. Über einen Klick auf den unten stehenden Button gelangt Ihr zu einer Website, von der aus Ihr die Zahlung sicher tätigen könnt. Wenn Ihr lieber per Banküberweisung oder per Scheck spenden möchtet, schreibt mir bitte eine e-mail (contact@miriamrudolph.com) und ich schicke Euch meine Bankverbindung, bzw. Postadresse zu. Für Spenden innerhalb von Paraguay kann eine Überweisung direkt auf das Spendenkonto bei der Cooperativa Chortitzer Komitee gemacht werden (Maria Rudolph, Kontonummer 18-047-9-01). Ich werde die Spenden aus Europa und Nordamerika auf meinem kanadischen Spendenkonto sammeln und dann auf das Spendenkonto in Paraguay überweisen. Ich danke Euch für Eure Unterstützung.

Herzliche Grüße,
Miriam Rudolph

1 comment:

  1. Tolle Idee! Ich wünsche, dass es ein guter ERfolg wird.

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