vor Kurzem bin ich aus
Paraguay zurückgekehrt und schreibe Euch nun aus Edmonton, meinem
neuen Zuhause. Nie hätte ich gedacht, dass ich jemals unter so
traurigen Umständen in die Heimat meiner Kindheit würde reisen
müssen. Am 27. Juli ist mein Vater, Michael Rudolph, bei einem
Unfall ums Leben gekommen. Er machte seine morgendliche Fahrradfahrt,
als er, trotz vorbildlicher Sicherheitsvorkehrungen, durch einen betrunkenen Fahrer, der ihn mit hoher Geschwindigkeit erfasste, tödlich verunglückte. Papa
war erst 62 Jahre alt. Er hatte noch so viele Pläne und es gab so
viele Dinge, die er noch tun wollte.
Papa wurde in
Deutschland geboren, aber er hat die letzten 33 Jahre in Paraguay
gelebt und dort die längste Zeit als engagierter Lehrer und Erzieher
gearbeitet. Außer seiner Arbeit als Lehrer an verschiedenen
Sekundarschulen und am Institut für Lehrerbildung liebte er das
Schultheater. Er hat zudem die Schulbibliothek stark erweitert und
mit großem Einsatz Junglehrer betreut. Er liebte es zu reisen
und zu wandern, er sang im Kirchenchor und er spielte im
Gemeinschaftsorchester Oboe. Vor allem aber war er der beste Papa der
Welt. Er war ein kluger, gebildeter, neugieriger, geduldiger und
großzügiger Mensch. Vor drei Jahren hat er seine Laufbahn als
Lehrer beendet und hat angefangen, bei einer
Nichtregierungsorganisation (Pro Comunidades Indígenas)
zu arbeiten, in der er schon 15
Jahre ehrenamtlich mitgewirkt hatte. Das Ziel von
PCI ist die Stärkung indigener
Gemeinschaften. Diese werden hierfür unter anderem über ihre Rechte
unterrichtet, sie erhalten Unterstützung, um diese Rechte
durchzusetzen und erlangen dadurch letztendlich größere
Selbständigkeit und Unabhängigkeit.
Die Idee
Ich möchte, dass
Papas Engagement fortgeführt wird. Nachdem ich dies mit meiner
Familie und mit Freunden besprochen habe, haben
wir beschlossen, einen
Stiftungsfonds in Papas Namen zu gründen. Wir glauben, dass Bildung
ein Grundrecht und das Fundament einer starken Gesellschaft ist. Aus dem Fonds soll das Schulgeld für mittellose indigene Schüler in
Form von Stipendien bezahlt werden, damit Papas Vermächtnis im
Bildungswesen und seine Arbeit mit indigenen Gemeinschaften in
Paraguay fortgeführt wird.
Bildung ist in Paraguay nicht kostenlos, auch wenn das Schulgeld mit umgerechnet ca. 125 Euro pro Jahr relativ niedrig ist. Um einen
Stiftungsfonds anzulegen, bitte ich Euch um Spenden.
Einige von Euch haben Papa persönlich gekannt, andere nicht, aber
jede kleine Summe wird uns helfen, einen gut funktionierenden Fonds
aufzubauen. Der Stiftungsfonds soll in Paraguay angelegt werden, da
die Zinssätze dort vergleichsweise hoch sind. Das Anerkennungsverfahren einer Stiftung in Paraguay kostet ca. 1500 Euro. Um die Nachhaltigkeit dieser Stiftung zu sichern, soll der Kapitalstock, der durch die Spenden entsteht, nach der Deckung der Startkosten, nicht angetastet werden, sondern die Förderung der Schüler soll allein aus den Zinsen erfolgen.
Das Ziel
Wir haben
beschlossen, zunächst
in einem etwas informellen Rahmen
anzufangen. Wir möchten erst
einmal sehen, wie viele Spenden zusammenkommen, um dann die
Größenordnung der Stiftung besser einschätzen zu können. Ziel ist
es, einen Vorstand zu gründen, der den Fonds verwaltet und ein
Statut für diese Stiftung erstellt. Es gibt schon mehrere
Interessenten für den Vorstand, darunter meine Mutter und mich sowie
Freunde der Familie in Paraguay. Bis zur Gründung eines Vorstandes
sind meine Mutter und ich für die gesammelten Gelder verantwortlich.
Wir haben vor, die Stiftung in Paraguay als Wohlfahrtseinrichtung zu
registrieren. Der genaue rechtliche Rahmen muss noch festgelegt
werden. Da wir zur Zeit noch nicht registriert sind und wir erwarten,
dass dieser Prozess bis zu zwei Jahre dauern kann, können wir Euch
keine Spendenquittungen ausstellen. An alle Spender werden wir von Zeit
zu Zeit Updates
über die Entwicklung des Fonds und den Fortschritt des
Stiftungsprojektes schicken.
Spenden
Ihr könnt ganz
einfach per PayPal spenden. Über einen Klick auf den unten stehenden Button gelangt Ihr zu einer Website,
von der aus Ihr die Zahlung sicher tätigen könnt. Wenn Ihr lieber per Banküberweisung oder per Scheck spenden möchtet, schreibt mir bitte eine e-mail (contact@miriamrudolph.com) und ich schicke Euch meine Bankverbindung, bzw. Postadresse zu.
Für Spenden innerhalb von Paraguay kann eine Überweisung direkt auf
das Spendenkonto bei der Cooperativa Chortitzer Komitee gemacht
werden (Maria Rudolph, Kontonummer 18-047-9-01). Ich werde die
Spenden aus Europa und Nordamerika auf meinem kanadischen
Spendenkonto sammeln und dann auf das Spendenkonto in
Paraguay überweisen. Ich danke Euch für Eure Unterstützung.
Herzliche Grüße,
Miriam Rudolph
Tolle Idee! Ich wünsche, dass es ein guter ERfolg wird.
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